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  • AutorenbildAnna Rothärmel

WAS TUN WIR NUR?


Man kennt mich als sehr positiven Menschen. Manche sagen, ich sei zu nett und immer viel zu gut gelaunt. Ich versuche immer, das Gute in allem und jedem zu sehen. Während der letzten Wochen hat sich das geändert – ich wurde immer negativer, war schlecht drauf und meine Mitbewohnerin meinte sogar, ich sei aggressiv. Und sie hat Recht. Mein Urlaub in Namibia hat alles verändert und mir die Augen geöffnet. Erst jetzt erkenne ich, was wir unserer Welt antun – der Umwelt, den Tieren und sogar unserer Gesundheit. Und ich frag mich, warum wir das tun? Und was ich als einzelne Person daran ändern kann? Ich wollte alles auf einmal verändern und wurde wütend, weil es nicht funktionierte. Den eigenen Lebensstil von heute auf morgen um 180 Grad zu drehen, ist nicht leicht und vielleicht habt ihr das auch schon erlebt. Deshalb (nachdem ich gerade Leonardo DiCaprios grandiose Dokumentation „Before the Flood“ gesehen habe) entschloss ich mich dazu, das alles mal kurz zusammenzufassen und darüber zu schreiben, was ihr tun könnt. Was wir alle tun können.


Welchen Problemen stehen wir also gegenüber und wieso?

Blicken wir doch mal in die Zukunft: Es ist das Jahr 2080. Kennt ihr noch die Malediven? Ja, die sind weg. Genauso wie viele andere Inseln. Orang-Utans und Gorillas gibt’s nur noch in Büchern und Filmen zu sehen, denn die existieren nicht mehr, genauso wie viele andere Tiere. Europa wird kälter (weil der Golfstrom keine warme Luft mehr zu uns bringt). Grönland ist geschmolzen und jetzt nur noch ein großer Pool mit schwarzer Oberfläche (nicht so gut, um den Planeten zu kühlen – denkt nur mal daran, den ganzen Tag in schwarzen Klamotten in der Sonne zu sitzen und nicht in weißen – logisch, oder?). Wir sind alle krank – gesundheitlich.



Hört sich gar nicht mal so gut an, oder? Klar, vielleicht passiert das alles ja auch gar nicht. Wenn wir aber nur rumsitzen, unser Nutellabrot essen, mit unseren fetten Autos in der Gegend rumfahren und drei Rindfleischburger pro Woche essen, wird es genauso kommen.


 

DIE GRÜNDE


 

Fossile Brennstoffe


Wir verbrauchen viel zu viele davon und benutzen sie für fast alles: Elektrizität, Autos, Flugzeuge usw. Sie stoßen tonnenweise CO2 in die Luft aus und machen so nicht nur die Umwelt, sondern auch uns krank. Warum verwenden wir sie dann immer noch, wenn sie so schädlich sind? Weil sie billig sind. Ganz einfach. Erneuerbare Energie wäre allerdings viel billiger. Am Anfang müsste man investieren, stimmt. Und das ist nicht billig. Aber! Nach ein paar Jahren würdet ihr nicht mal mehr für Strom bezahlen müssen, denn ihr bekommt ihn von der Sonne, vom Wind und vom Wasser. Wir haben Solarpanels auf dem Dach und im letzten Monat betrug unsere Stromrechnung -5 Euro. JA! MINUS FÜNF!! Wir wurden dafür bezahlt, dass wir Strom verbrauchten. Und das war gerade mal März in den Niederlanden. Also stellt euch mal vor, wie es in anderen Ländern wäre.




Palmöl


Ja, ich liebe Nutella auch. Wer tut das nicht? Aber für Nutella werden Regenwälder abgeholzt und niedergebrannt. Warum? Weil man den Platz für Ölpalmen braucht, um Palmöl zu gewinnen. Es ist das billigste Pflanzenöl der Welt und in unzähligen Dingen enthalten! Von Lebensmitteln über Kosmetik bis hin zu Waschmittel. Den Regenwald niederzubrennen schadet sogar doppelt. Auf der einen Seite nimmt man Tieren wie Orang-Utans ihren natürlichen Lebensraum. In Sumatra liegt einer der drei letzten Regenwälder der Welt und hier kann man noch Nashörner, Tiger, Elefanten und Orang-Utans im gleichen Regenwald finden. Das gibt es sonst nirgends mehr. Indem wir dieses letzte Stück Regenwald zerstören, nehmen wir ihnen ihr Zuhause und das bedeutet früher oder später ihr Ende. Und zweitens speichern Bäume Kohlenstoffdioxid. Wenn sie niedergebrannt werden, wird das ganze CO2 in die Luft geschossen und schon sind wir wieder bei der Luftverschmutzung.



Lebensmittel


Ich will hier gar nicht päpstlicher sein als der Papst. Ich habe gerade Melone, Erdbeeren und Passionsfrucht gegessen und ich bin mir relativ sicher, dass die Melone und die Passionsfrucht nicht aus den Niederlanden kommen, sondern einen langen Weg hinter sich haben, um bei mir auf dem Teller zu landen. Wahrscheinlich im Flieger. Ich esse zwar nicht viel Fleisch, aber ab und zu liebe ich es.* Kühe produzieren Unmengen an Methan, ein Treibhausgas, das das Klima erwärmt. Wie CO2, nur heißt es CH4. Und warum haben wir so viele Kühle? Weil wir Rindfleisch lieben und Milch in gefühlt allem zu finden ist. Ein Teufelskreis, richtig?

*Diese Zeiten sind vorbei, ich lebe jetzt vegetarisch.



Also, was können wir tun? Dieser große Berg „Klimawandel“ scheint unüberwindbar. Er ist es nicht. Leos Dokumentation gab mir meine positive Einstellung zurück. Und Findet Nemo. Wir alle kennen den Film (hoffe ich doch, falls nicht – schaut ihn an, aber zackig!!). Erinnert ihr euch noch an die Szene, in der der kleine süße Clownfisch Nemo im Fischernetz mit anderen Fischen gefangen ist und sie alle dachten, das sei ihr Ende? Das war es aber nicht, denn sie sind alle nach unten geschwommen und haben den Mast gebrochen. Sie waren frei. Also stellt euch mal vor, was wir alle tun können, wenn sich jeder nur ein klitzekleines bisschen verändern würde. Wenn jeder ein kleiner Planetenretter wäre.


 

BEISPIELE? GERN!

 
  1. Schaut mal, was ihr jede Woche so einkauft und kauft nur ein paar Produkte weniger, die Palmöl enthalten.

  2. Nehmt das Fahrrad, den Bus, fahrt zusammen (da schließt ihr sogar noch Freundschaften) oder lauft. Lasst das Auto stehen, wenn es nicht weit ist.

  3. Schaltet Licht und elektronische Geräte aus, wenn ihr sie nicht braucht.

  4. Kauft mehr regionale Produkte. Und ich sage hier jetzt nicht, dass ihr nie wieder eine Melone oder Passionsfrucht essen sollt. Ich sage nur, dass ihr das vielleicht zu etwas Besonderem machen könntet und es nicht jeden Tag esst. Das gleiche gilt für Rindfleisch.

Schaut her, doch gar nicht mal soooo schwer, oder? ;) Ein kleiner Schritt für uns, ein großer Schritt für die Welt (wow, jetzt werd’ ich hier sogar noch philosophisch :D).


Und last but not least: Geht wählen! Ich fühl mich unheimlich schlecht, weil ich bei der Europawahl nicht wählen war. Ich hab’s einfach verschlafen und beiß’ mir jetzt ganz schön in den A… Hintern. Jede Stimme zählt. Wählt die Parteien, die sich für unsere Welt einsetzen. Denn wenn es die nicht mehr gibt, bringt uns auch das zusätzliche Kindergeld nix. Nur so als Beispiel.


Die Politiker haben die größte Macht. Sie könnten eine CO2-Steuer einführen. Das wurde in Leos Film von einem REPUBLIKANER vorgeschlagen, auch wenn man’s nicht glauben mag. Das heißt nicht, dass jeder mehr bezahlen müsste. Man könnte dafür beispielsweise die Einkommenssteuer senken. Es geht nicht darum, Vater Staat mehr Geld einzubringen, sondern darum, den Menschen einen kleinen Push in die richtige Richtung zu geben. Die Zigaretten wurden teurer und schon wurden weniger verkauft. Wenn alles im Zusammenhang mit Kohlenstoffdioxid teurer wird, schaut man sich automatisch nach anderen, umweltfreundlichen Optionen um. Ganz easy, oder?


Klimawandel ist real und er ist da. Und jeder, der nicht an den Klimawandel glaubt, blamiert die „ach so kluge“ Spezies Mensch. Und ja, ich habe gerade gesagt, dass man dann dumm ist, nur durch die Blume – die es irgendwann auch nicht mehr geben würde, ganz nebenbei. Aber warum Dinge beschönigen?


Allerdings muss man auch sehen, dass Menschen in weniger entwickelten Ländern manchmal wirklich nichts von Klimawandel und Umweltschutz wissen. Daher ist es nicht nur wichtig, die eigenen Gewohnheiten etwas zu ändern, sondern auch, Bewusstsein zu schaffen und darüber aufzuklären, welchen Problemen und Herausforderungen wir gegenüberstehen. Das ist sogar noch wichtiger, denn Bildung und Wissen legen das Fundament für Wandel. Also: Verbreitet euer Wissen, erzählt es so vielen Menschen wie möglich und wer weiß, vielleicht entfacht ihr bei dem ein oder anderen ja sogar eine tiefe Leidenschaft zum Umweltschutz.


Ich bin nicht perfekt. Und niemand muss perfekt sein. Jeder sollte einfach nur ein kleines bisschen mehr tun, sich ein kleines bisschen verändern und dann kann wirklich Großartiges passieren. Es ist noch nicht zu spät, aber bald wird es das sein.

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